Aus einer Hand

Diverse Saunas und Dampfbäder heissen uns beim Besuch der FITPA bereits im Empfangsbereich des Showrooms willkommen. Der Wunsch, sie zu direkt zu betreten, kommt durchaus auch bei den spätsommerlichen 25 Grad auf. Doch aus den Gedanken, wie die wohlige Wärme der Sauna sich im Körper ausbreiten möge, reisst die freundliche Begrüssung von Raphael Bruderer, dem Inhaber des Unternehmens. Zusammen mit seinem Bruder Diego Bruderer leitet er heute das Geschäft, das 1969 gegründet und 1982 vom Vater, Max Bruderer, übernommen wurde. 2021 durfte er sein 50-jähriges Jubiläum feiern. «Wir produzieren und entwickeln alles selbst», beginnt Raphael Bruderer zu erzählen. Individuell auf Mass und je nach baulichen Gegebenheiten und Wunsch der Kunden. «Natürlich haben auch wir unsere Standards und müssen nicht für gewisse Details das Rad jedes Mal neu erfinden.» Doch erfunden wurde hier schon ziemlich viel oder besser gesagt entwickelt: Denn nicht nur die Dampfbäder und Saunas werden eigens geplant und gebaut, auch die Steuerungen kommen aus eigener Hand. Diese sind dann selbstverständlich personalisiert. Das erklärt auch das grosse Lager neben den Ausstellungsräumen und der Werkstatt. Hier warten Elektrokomponenten auf ihren Einsatz, Teile für die Sauna- und Dampfbadsteuerung sowie Sanitär- und LED-Produkte, aber auch viele Ersatzteile für bereits installierte Anlagen.

Dampfresistent
Dahinter schliesst das Rohmateriallager an. Die Platten, die hier zu sehen sind, werden einmal die Wände des Dampfbades sein – kaum zu glauben, denn hebt man sie hoch, sind sie federleicht. Der Vorteil dieser sogenannten «Wedi»-Platten ist, dass sie nicht nur wasserdicht sind, sondern ihnen auch der Dampf nichts anhaben kann – was schliesslich ein Muss im Dampfbad ist. Auch hier steht die Individualität wieder im Fokus: «Wenn es für eine Ausführung nicht die geraden Platten braucht, die wir hier auf Lager haben, sondern runde Modelle, können wir die Wände anhand unserer 3D-Pläne im Wedi-Werk in Deutschland fertigen lassen.» Auf diese Platten kommen dann Natursteinplatten oder Feinsteinzeug, Mosaik, Acryl oder auch Glas. «Wir machen den kompletten Kabinenaufbau, den Bodenaufbau mit Abflussrinne, die Wände, die Decke, die Bänke, die Abdichtung, die Glasarbeiten, aber auch die Technik wie Beleuchtung und Steuerung», zählt Raphael Bruderer auf. Das Einzige, das bauseitig erfolgen muss, sind die Plattenlegearbeiten oder die Veredelung der Oberfläche sowie die Zuarbeit vom Sanitär oder vom Elektriker.

Der Duft des Holzes
Auch mit geschlossenen Augen wüsste man beim Betreten der Schreinerei, wo man sich befindet: Der Duft des Holzes entführt schon gedanklich in den eigenen Wellnessbereich. Mit dem neuen Standort in Thal hat sich das Familienunternehmen entschieden, alles unter einem Dach zu vereinen. Daher befindet sich hier neben den Arbeitsplätzen für Projektleitung, CAD-Zeichner, Marketing und Buchhaltung auch die haus-eigene Schreinerei. «Hier verfügen wir über zwei Arbeitsplätze. Es können also im Prinzip zwei Saunas zeitgleich gefertigt werden», beschreibt Raphael Bruderer. «Wir haben vier Monteure, zwei davon sind Dampfbadspezialisten, zwei kümmern sich hauptsächlich um den Saunabau.» Das Stichwort «hausintern» fällt auch hier: Auch der Aufbau in den Liegenschaften wird vom eigenen Team und nicht etwa von externen Installateuren fertiggestellt.

In zehn Wochen zum Wellnessvergnügen
Neben dem Bau der Wellnessoasen nimmt die Planung einen Grossteil der Arbeiten ein. «Die Planung ist das Kerngeschäft. Wir sind stark innenarchitektonisch unterwegs», erzählt Raphael Bruderer. Auf den Prozess wird grossen Wert gelegt – klar, schliesslich ist es das, was von der 0815-Sauna, der «Bestellung aus dem Katalog» unterscheidet. Und trotzdem kommt man relativ schnell ins persönliche Wellnessvergnügen: Wer heute eine Sauna oder ein Dampfbad bestellt, wird sie in ungefähr sechs bis zehn Wochen erhalten. Natürlich hängt es dann vom Aufwand und der aktuellen Auftragslage ab. «Wir können glücklicherweise von einer guten Auslastung sprechen», darf Raphael Bruderer stolz sagen.

Auf die Frage, wie oft er als Saunabauer in die Sauna geht, antwortet der Geschäftsleiter mit einem sympathischen Lachen: «Jeden Tag! Nein, nicht ganz. Ungefähr einmal in der Woche.» Das Ritual sei auch ein besonderer Moment für die Familie, führt er weiter aus. Statt zusammen vor dem Fernseher zu sitzen, haben Familie oder Freunde hier Zeit, gemeinsam zu entspannen und den Alltag hinter sich zu lassen.

FITPA Fitness-Partner AG