Küchentipps vom Profi

Der international bekannte Spitzenkoch Marcus G. Lindner war von Beginn an im Bergwelt Grindelwald dabei und hat die Kulinarik erfolgreich aufgebaut. Der begabte und erfahrene Spitzenkoch hat den Spagat zwischen einem Hotel-Restaurant und Fine Dining herausragend geschafft, sagt Patrik Scherrer, Mit-Betreiber des Hotels. Bereits nach einem Jahr Betrieb wurde das «BG’s Grill Restaurant» mit 15 Gault Millau Punkten ausgezeichnet. Es ist nicht die erste Neueröffnung für Lindner gewesen und er weiss was es heisst, ein Haus neu aufzubauen – dabei hat er auch für den privaten Küchenbau Tipps.

Spitzenkoch Marcus G. Lindner
Spitzenkoch Marcus G. Lindner

Herr Lindner, worauf kommt es Ihnen in der Küche an?
Ich brauche schon den Gast, der beim Restaurant Besuch und beim Geniessen Spass erleben möchte, sich gerne auch später an das Zusammenspiel von Getränken, Wein und die Geschmacks-Erlebnisse erinnert. Vieles davon ist abhängig von der Infrastruktur und das ist dasselbe in der privaten Küche, im Wohnbereich, wo man fragt: Was möchte der Gastgeber, was wird der Architekt der Küche für die Gastgeberin/ den Gastgeber realisieren.

Wie könnte das beispielsweise aussehen?
Man müsste sich bei der Kücheneinrichtung überlegen: Was muss die Küche «können»? Schaue ich gerne einem Sternekoch über die Schulter, dann ist derjenige glücklich und gut bedient, wenn dieser zuhause Platz für ein Wärmebad und ein Vakuumiergerät hat.

Was darf bei Ihnen nicht fehlen?
Ein Combi-Steamer in Augenhöhe wäre für mich unerlässlich. Weil damit schonendes Garen möglich ist, speziell für Fisch und Gemüse. Und ich finde, dass der Herdblock nicht mehr an der Wand stehen sollte. Ich möchte als Gastgeber kommunizieren, ich möchte beim Geschehen dabei sein. Ich habe schon früher als Koch die Herde gehasst, wo du an die Wand kochst, wo keine Kommunikation – auch mit den Augen – möglich war.

Wie und wo sehen Sie die Küche im gesamten Raumgefüge?

Wenn ich mich heute für ein Haus entschiede, dann wegen der Grosszügigkeit. Die Küche ist schon immer der Raum gewesen, wo man sich aufhält. Nicht unbedingt im Wohnzimmer. Und ich mag es gerne offen und wenn es fliessend in den Livingroom übergeht. Da ist dann natürlich ein guter Abzug, wenn möglich direkt neben den Herdplatten, wünschenswert.

Welche Materialien sind empfehlenswert oder schätzen Sie in der Küche?
Ich liebe Chromstahl und Granit, weil sich beides sehr gut reinigen lässt. Sie sind pflegeleicht. Zugunsten des Wohlgefühls oder der Optik würde ich vielleicht auch mal etwas weniger Pflegeleichtes nehmen, wenn mir das Gesamt-Raumkonzept gefällt. Das könnte dann ein mattes Kupfer sein oder etwas in Schwarz. Denn die Küchen sind ja nicht mehr so einer Nutzung unterlegen wie früher in der Grossfamilie. Darum würde ich zugunsten vom Schmuckstück oder dem Eyecatcher nicht die Pflege in den Fokus stellen.

Holz ist auch wieder ein Thema. Früher hatten wir Schneidbretter aus Holz, dann wurden sie durch Plastikbretter abgelöst. Jetzt geht es wieder zurück zum Holz – das gefällt mir sehr. Mein Holztisch ist beispielsweise nicht lackiert. Ich sage immer: Er soll leben und er wird irgendwann diesen Strich eines Buntstiftes oder Ränder vom Boden eines Weinglases haben.

Was wäre Ihr Wunsch-Stück?
Was mich begeistert ist der Kochend-Wasserhahn (Anmerk. d. Red. Quooker). Denn man vergisst immer, dass das Wasser ein kritischer Bakterienträger ist. Der Lebensmittel-Inspektor im Restaurant nimmt beispielsweise immer Proben vom Wasser.

Ein paar Worte zum «gewissen Extra»?
Im Bergwelt Grindelwald spielt der Grill eine grosse Rolle. Darauf kann man auch den Spargel machen. Er ist ein Hingucker und er ersetzt das Kaminfeuer ein bisschen. Und er erzeugt Wohlfühlatmosphäre. Dazu kommt: Ein Stück Fleisch vom Grill essen nicht nur Schweizer, sondern einfach viele Gäste sehr gerne.

Vielen Dank für das Gespräch!

Bergwelt Grindelwald
Alpine Design Resort

Text: PD

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