Der nachträgliche Einbau eines Lifts ist nicht immer einfach. Garaventa Lift bietet mit Senkrechtliften für den Innen- und Aussenbereich platzsparende Varianten. Enrico Ghitotti, Leiter Verkauf Schweiz, erläutert die Möglichkeiten und Grenzen beim nachträglichen Einbau.
Was sind die Hauptgründe, nachträglich einen Lift einzubauen?
Enrico Ghitotti, Leiter Verkauf Schweiz Garaventa Lift: Unsere Kunden suchen eine Liftlösung, welche sich mit wenig baulichen Investitionen integrieren lässt und wenig Raum beansprucht. Die im Vergleich zu einem konventionellen Aufzug deutlich tieferen Folgekosten für Unterhalt und Wartung sind ein wichtiges Kriterium für eine Liftanlage von Garaventa Lift. Viele Kunden sehen zudem einen Vorteil darin, dass wir auch ein Komplettsystem mit Metall-Glas-Schacht anbieten.
Planen Ihre Kunden vorausschauend oder wenden sie sich erst, wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr anders geht, an Sie?
Enrico Ghitotti: Die meisten Kunden suchen primär eine komfortable Erschliessungslösung für ihre Liegenschaft. Natürlich geht es auch oft darum, die eigene Liegenschaft so zu erschliessen, dass ein Wohnen in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter möglich ist.
Inwiefern unterscheidet sich ein Senkrechtlift gegenüber einem herkömmlichen Aufzug?
Enrico Ghitotti: Aufgrund der reduzierten Fahrgeschwindigkeit – im Vergleich zu einem konventionellen Aufzug – sind unsere Lifte für Einfami-
lienhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser geradezu ideal. Gerade bei solchen Liegenschaften ist es ein grosser Vorteil, dass unsere Lifte keine Unter- und Überfahrt benötigen und die statischen Anforderungen einfach und niedrig sind. Dank dem modularen Aufbau unserer Lifte benötigen wir für den Lifteinbau keine Installationsöffnungen, sondern können mit dem ganzen Material durch die Haustüre zum Einbauort.
Wie wird in einem bestehenden Gebäude ein Senkrechtlift eingebaut?
Enrico Ghitotti: Je nach Situation kann der Lift im Innenbereich oder aussen am Gebäude realisiert werden. Häufig werden unsere Lifte auch im Zusammenhang mit einem Umbau, Anbau oder einer Aufstockung eingesetzt.
Gibt es immer eine Möglichkeit oder welche Grenzen sind Ihnen gesetzt? Kann auf einen Aussenlift ausgewichen werden?
Enrico Ghitotti: Wir sehen es als grosse Motivation, für unsere Kunden möglichst für jede Situation eine gute Lösung anzubieten. Eine Möglichkeit, die zum Ziel führen kann, ist der Aussenlift. Bei einem Aussenlift zusätzlich zu beachten ist der Aspekt der Baubewilligung sowie die Schnittstellenthematik Isolation, Einbruchschutz etc.
Ist es kompliziert, eine Baubewilligung für den Aussenlift zu bekommen?
Enrico Ghitotti: Oft genügt ein Baugesuch im vereinfachten Verfahren für den Anbau eines Aussenlifts. Am einfachsten ist es, wenn man sich vorgängig bei der zuständigen Behörde unverbindlich erkundigt, ob ein solches Vorhaben grundsätzlich bewilligungsfähig ist und welches Verfahren zur Anwendung kommt.
Wie lange dauert es vom ersten Kontakt bis zur Fertigstellung des Senkrechtliftes?
Enrico Ghitotti: Wenn eine schnelle Realisation gewünscht wird, können wir eine Liftanlage innerhalb zwölf Wochen betriebsbereit liefern und installieren.
Muss ich mir bei einem Senkrechtlift Sorgen machen, dass es zu laut wird im Haus?
Enrico Ghitotti: Nein, denn aufgrund der reduzierten Fahrgeschwindigkeit fahren unsere Anlagen praktisch geräuschlos und vibrationsfrei.
Sie bieten auch Treppenlifte an. Gibt es da bei jeder Treppenform und Grösse eine Lösung oder sind Ihnen zum Teil die Hände gebunden?
Enrico Ghitotti: Das ist abhängig vom Bedürfnis unserer Kunden. Ein Treppenlift, welcher mit dem Rollstuhl genutzt wird, benötigt konstruktionsbedingt mehr Platz als ein Sitzlift. Zudem müssen auch minimale Durchgangsbreiten eingehalten werden. Deshalb ist es unerlässlich, dass wir jede Situation vor Ort begutachten und dann entsprechend der Machbarkeit die richtige Lösung anbieten.
Garaventa Liftech AG
6403 Küssnacht am Rigi
Tel. 041 854 78 80
Hindernisfrei umbauen Möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben, ist der Traum vieler. Doch manchmal macht einem das Alter einen Strich durch die Rechnung – man mag die vielen Treppen nicht mehr laufen oder das Bad ist für einen Rollstuhl unzugänglich. Mit ein paar vorausschauenden Tipps bei einem Umbau bleibt die Wohnung auch im Alter hindernisfrei.
Das gesamtschweizerische «Netzwerk behindertengerechtes Bauen», das von den drei privaten Behindertenorganisationen Procap, Pro Infirmis und Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen getragen wird, berät anhand der kantonalen Bestimmungen und je nach Grösse des Hauses:
procap-bauen.ch
hindernisfreie-architektur.ch
proinfirmis.ch
Interview: Andrea Hurschler
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 4/2019