Das Dorf Ardez ist geprägt von traditionsreichen Engadinerhäusern und kostbarer Fassadenkunst. Ein kunstsinniges Paar hat eines dieser Baudenkmäler behutsam umbauen lassen, um das kulturelle Erbe in der Gegenwart zu verankern.
Es sind einzigartige, schmuckvolle Wände, die in den Gassen von Ardez, am Südhang der Silvretta-Berggruppe, grosszügig von der Sonne bestrahlt werden. Das in die Unterengadiner Landschaft eingebettete Bergdorf ist bekannt für sein urtümliches Ortsbild, das seine Besucher staunend in die Zeit der Renaissance zurückversetzt. Denn vor 400 Jahren kam mit dem Sgraffito eine Dekorationstechnik – hergeleitet vom italienischen «graffiare» (ritzen, kratzen) – nach Ardez, die im südlichen Nachbarland vor allem Pallazzi und Repräsentationsbauten veredelte. Die aus Kalkputz kunstvoll herausgearbeiteten Sgraffiti sind jedoch auch zu einem unverwechselbaren Erkennungsmerkmal des Engadinerhauses geworden. Im Ortskern von Ardez sind viele dieser Architekturjuwelen erhalten, und ein besonders markantes Gebäude erregte vor einigen Jahren die Aufmerksamkeit von Claudine Metzger und Adrian Stokar. Das Paar aus Zürich baute das in den 1650er-Jahren errichtete Haus, dessen Fassade vom ortsansässigen Maler Constant Könz im Sgraffito-Stil neugestaltet worden ist, zu seinem Urlaubsdomizil aus. Es ist ein Ort, an dem sich nun die Leidenschaft des Paares für Kunst, Architektur, Literatur und das Engadin vereint.
Mehr Einblicke in das umgebaute Baudenkmal gibt es in der Ausgabe 4/24 vom Magazin HÄUSER MODERNISIEREN.
Text: Jörg Zufall und Ramona Elena Balaban Fotos: Ramona Elena Balaban/ Living Inside
aus dem Magazin: Häuser modernisieren, Zeitschrift Nr. 4/2024