Die Bauherrin liebt Holz, natürliche Materialien und alte Schätze. Doch beim Umbau des traditionellen Bauernhauses ging es ihr nicht nur um die eigenen Bedürfnisse, sondern auch um das Haus und dessen Geltung.
Das Bauernhaus ist 230-jährig und ein sogenanntes Posamenterhaus, ein typisches Bauernhaus für das Baselbiet. «Posamente» ist ein Überbegriff für schmückende Geflechte wie beispielsweise seidene Zierbänder, die in die ganze Welt hinaus verkauft wurden. Genau diese fertigte die letzte Bauernfamilie dieses Hofes hier mit handbetriebenen Webstühlen an. Charakteristisch für die Posamenterhäuser ist, dass sie zwei- bis dreistöckig und in Reihen gebaut sind. Das Dach ist kurz, damit möglichst viel Platz für den Webstuhl entstand. Im Gegensatz zu anderen Bauernhäusern waren zudem Wohnteil, Scheune und Stall unter einem Dach. Typisch sind auch die für diese Zeit ungewohnt grossen, nach Süden ausgerichteten Fenster. Der Grund dafür ist ein ökonomischer: Der Kerzenwachs war teuer und für das Weben gutes Licht notwendig.
«Mir ging es nicht nur um meine Bedürfnisse, sondern ich fragte mich: Was braucht das Haus?», erzählt die Bauherrin, eine Grafik- und Interior-Designerin. Denn der Umbau, der in den 1980er Jahren gemacht wurde, passte nicht zum Gebäude. «Das Haus und dessen Geschichte sollen durch den neuen Umbau zur Geltung kommen», lautete deshalb ihr Wunsch. Mit Daniel Buser von Buser + Mitarbeiter Architekten AG fand sie einen Partner, der dies verstand, mit ihr plante und mit sanften Eingriffen gemeinsam umbaute. Entstanden ist ein gelungener Mix aus Moderne und Geschichte. Man spürt die Liebe der Bauherrin für natürliche Materialien, Holz und alte Schätze.
Architektur und Ausführung
Buser + Mitarbeiter Architekten AG
4410 Liestal
Innenarchitektur
Kreatelier Marina Hobi
Interior Design & Corporate Design/Branding
4433 Ramlinsburg
Die komplette Reportage gibt es im Magazin HÄUSER MODERNISIEREN, Ausgabe 1/24 zu lesen.
Text: Andrea Hurschler, Fotos: Kreatelier Marina Hobi
aus dem Magazin: Häuser modernisieren, Zeitschrift Nr. 1/2024