Im Bündner Bergdorf Savognin, inmitten des Naturparks Parc Ela, umgeben von einer abwechslungsreichen Landschaft rund um die Alpenpässe Albula, Julier und Septimer, liegt eines der letzten erhaltenen historischen Häuser, die Tgesa Caminada. Die 2005 gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal hat das historisch wertvolle Bauwerk sanft renoviert und vermietet dies als Ferienhaus.
Die Tgesa Caminada wurde 1492 als Bauernhof erbaut und gehörte dem Churer Bistum. Eine ikonographische Bemalung der Fassade ist Zeugnis dieser Zeit. Wo einst Bischöfe residierten, können heute bis zu acht Personen die einzigartige Baukultur des Val Surses erleben. Im Jahr 2018 erwarb der heutige Eigentümer das baufällige Haus und sanierte es bis 2021 mit viel Gespür für die Historie. Die geschichtsträchtigen Räume zeigen sich wieder in ihrer Ursprünglichkeit, Küche und Bäder wurden zeitgemäss ergänzt. Das Haus trägt den Namen der ehemaligen Besitzerfamilie Caminada.
Wesentliche Teile der über 500 Jahre alten Bausubstanz sind erhalten geblieben. Beim ursprünglichen Bau war der Strickteil (Holzkonstruktion) von aussen sichtbar. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Bauernhaus zu einem stattlichen Wohnhaus mit kalkverputzter Fassade. Das Mauerwerk der Tgesa Caminada ruht auf Steinkonsolen mit Rundbögen. Im Inneren ist die Strickbauweise über zwei Geschosse erhalten. Der Raum im ersten Obergeschoss diente als Stube. Im 17. Jahrhundert wurde eine weitere Stube angebaut, die Wände erhielten eine herrschaftliche Täfelung. Der ehemalige Küchenraum mit Tonnengewölbe liegt nördlich der Stuben. Die Küche diente als Feuerstelle (chaminada): Von hier aus konnten die Öfen in den Stuben beheizt werden. Über den Öfen befanden sich die Schlafkammern.
Stiftung Ferien im Baudenkmal
Fotos: Gataric Fotografie, zVg Ferien im Baudenkmal
aus dem Magazin: Häuser modernisieren, Zeitschrift Nr. 2/2023