Unter einem Dach

Wie das Zusammenleben zweier Generationen unter einem Dach gut gelingen kann, zeigt das Beispiel aus dem Toggenburg: Im umgebauten Elternhaus finden die Tochter samt junger Familie, aber auch die Eltern ausreichend Platz und Privatsphäre.

Das grosse Sitzfenster lässt Licht in den Wohnbereich und lädt zum Entspannen ein.
Das grosse Sitzfenster lässt Licht in den Wohnbereich und lädt zum Entspannen ein.
Die Küche bietet genügend Platz für kulinarische Stunden.
Die Küche bietet genügend Platz für kulinarische Stunden.
Das Dachgeschoss haben sich die Eltern zum gemütlichen Schlafzimmer samt freistehender Badewanne, Cheminée und Schreibtisch umgebaut.
Das Dachgeschoss haben sich die Eltern zum gemütlichen Schlafzimmer samt freistehender Badewanne, Cheminée und Schreibtisch umgebaut.

«Es ist das Elternhaus meiner Frau», beginnt der Bauherr im idyllischen Garten zu erzählen und seine Frau stimmt zu: «Ja, meine Eltern haben es gekauft, als ich ein Jahr alt war. Ich bin hier aufgewachsen.» Dass es dann einmal das Haus sein soll, in dem auch sie mit ihrer jungen Familie wohnen wird, war lange nicht klar. «Wir haben lange in Zürich gelebt, aber immer gesagt, wenn wir mal Kinder haben, wollen wir etwas Eigenes haben», berichtet er weiter. Zunächst habe man mit einer alten Mühle geliebäugelt und mit dem Gedanken gespielt, diese gemeinsam mit Freunden zu bewohnen. «Aber irgendwann haben wir mal überlegt, wie wir das Elternhaus umbauen könnten und haben einfach mal ein paar Pläne gezeichnet.» Aus der anfänglichen Idee entstand das Projekt, zu dem sie sich die Hilfe von Jüge Rüdlinger, dem Architekten und Inhaber von Skizzenrolle, geholt haben. Freunde hatten bereits gute Erfahrungen gemacht und insbesondere der Innenausbau, den das Architektenteam aus Kirchberg realisiert, überzeugte sie. «Jüge Rüdlinger sagte, dass er auch die Bauführung übernimmt, also, dass er immer dabei ist. Und es war auch wichtig, dass immer jemand auf der Baustelle war», erklärt der Bauherr das Vorgehen. Weiter erzählt das Ehepaar, dass der Architekt zu Beginn nicht nach konkreten Plänen fragte, sondern sich zunächst ein Bild darüber verschaffen wollte, was der Bauherrschaft grundsätzlich gefällt. «Wir hatten dann ganz viel gesammelt, online, aber auch sehr viel aus Magazinen», berichtet die Bauherrin. «Er hat das super gemacht, er ist auf jede unserer Ideen eingegangen.»

«Wir wohnen im Stall»
Ursprünglich war das Haus – mit einem Stall auf der einen Seite und einem Sticklokal auf der anderen Seite – ein Doppelhaus für zwei Familien. Heute ist es das wieder, aber anders aufgeteilt und wesentlich geräumiger und heller. «Wir wohnen im Stall», sagt die Mutter der Bauherrin mit einem Schmunzeln. Damit meint sie den umgebauten ehemaligen Stall, den sie mit ihrem Mann bezog, um der Tochter samt Familie Platz im grösseren Haus zu machen. Jetzt geniessen sie die Nähe zu den Enkeln, den Zugang zum Garten, aber auch Privatsphäre, wenn sie wollen. «Wir mussten unseren Kindern erklären, dass sie bei den Grosseltern nicht einfach rein- und rauslaufen können, sondern fragen, ob es passt», beschreibt der Bauherr das Zusammenleben. «Wir haben es gut miteinander, das muss man auch, wenn man so wohnt.» Neben dem Vorteil, dass die Familie wieder näher beieinander wohnt und die Enkel weitere Bezugspersonen um sich haben, ist das Zuhausegefühl ganz gross geworden. «Wir sind beide so aufgewachsen – im Dorf», erzählt die Bauherrin und ihr Mann ergänzt: «Dieses sich zuhause fühlen, das Gefühl, nachhause zu kommen, hatte ich vorher in der Stadt nicht.»

Architektur

«skizzenROLLE»
9533 Kirchberg

Das Alte ist nicht gänzlich gewichen, sondern harmonisch mit Modernem kombiniert.
Das Alte ist nicht gänzlich gewichen, sondern harmonisch mit Modernem kombiniert.

Wie sich der gesamte Umbau gestaltet, ist im Magazin HÄUSER MODERNISIEREN zu lesen. Die Ausgabe 1/2022 lässt sich direkt online bestellen.

Text: Hannah Franziska Krautwald, Fotos: Lisa Florian und Skizzenrolle
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 1/2022

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