Historisches Hideaway

Gut Ding braucht Weile – das zeigte auch dieses Hotel-Projekt in der Nähe von Brixen in Südtirol, das nach acht Planungsjahren fertiggestellt wurde. Entstanden ist – unter dem jetzigen Namen «Forestis» – ein stilvoller Sehnsuchtsort, an dem alles bis aufs Detail abgestimmt wurde.

Hier hängen keine Bilder an den Wänden, das Bild ist der Blick auf die Dolomiten.
Hier hängen keine Bilder an den Wänden, das Bild ist der Blick auf die Dolomiten.
Vor über 100 Jahren wurde das Gebäude von Otto Wagner gebaut.
Vor über 100 Jahren wurde das Gebäude von Otto Wagner gebaut.
Das Dayspa begeistert mit der geradlinigen Formensprache und dem Blick nach draussen.
Das Dayspa begeistert mit der geradlinigen Formensprache und dem Blick nach draussen.

«Es gibt für uns wenige solcher Plätze», beginnt die Hotelière Teresa Unterthiner zu erzählen. «Wir sind unserer Heimat tief verbunden, hier liegen unsere Wurzeln. Dieses Gefühl hat sich bei uns während unserer beruflichen Aufenthalte im Ausland und auf Reisen immer wieder eingestellt. Das war und ist unsere Motivation, mit dem Forestis etwas zu schaffen, das den Menschen aus der ganzen Welt unsere schöne Region näherbringt.» Auf 1800 Metern Meereshöhe und circa 30 Fahrminuten von Brixen in Südtirol entfernt, ist es die Lebensqualität, die überzeugt. Der Ausblick ist einmalig, hinzu kommen das milde Klima, eine ausgezeichnete Luftqualität, überdurchschnittlich viele Sonnenstunden und qualitativ hochwertiges Wasser, das Plose-Quellwasser. Genügend Gründe, weshalb an diesem Ort schon vor über 100 Jahren ein Luftkurort nach Schweizer Vorbild entstehen sollte. Der Ausbruch des Krieges verhinderte jedoch den Bau in seiner ursprünglichen Planung. Es entstand ein Haus aus Holz und Naturstein mit zwei Seitenflügeln, in dem bis in die 50-er Jahre Priester und Geistliche Erholung fanden. Das Haus wurde von Alois Hinteregger, Vater des heutigen Hoteliers Stefan Hinteregger, eher zufällig bei einem Spaziergang entdeckt. «Von der Bauart und dem, was das Gebäude ausstrahlte, war mir sofort klar, dass ich hier auf etwas ganz Besonderes gestossen war.» Ein paar Jahre später kaufte seine Familie das Gebäude und eröffnete es 2010 als Hotel – allerdings noch nicht unter dem jetzigen Namen «Forestis».

Geschützte Bäume

Stefan Hinteregger und Teresa Unterthiner begannen 2014 mit der Planung, aus diesem Ort ein ganz besonderes Hideaway, das Forestis, zu machen. «Unser Projekt wurde als eines der sensibelsten Projekte in Europa ausgewiesen», erzählt Teresa und spricht von der intensiven Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz und dem Landesbeirat für Architektur. Von Seiten des Landesbeirates kam schliesslich der Vorschlag, die gewünschte Erweiterung in die Höhe zu bauen. Zusammen mit dem Architekten Armin Sader wurde das Projekt vorangetrieben: Drei wie Bäume in den Himmel ragende Türme, die die Form von Baumstämmen nachempfinden, fügen sich in die Waldlandschaft ein. Die Holzfassade schlägt die Verbindung zur Natur. Dafür wurden die Bauarbeiten so angepasst, dass so wenig Bäume wie möglich gefällt werden mussten. Mit Bändern von Hand markierte Bäume durften bei den Bauarbeiten nicht angefasst werden und für jeden gefällten Baum wurde ein neuer gepflanzt. «Auf der Baustelle waren sogar Vögel und Schmetterlinge, diese leben nur an ausbalancierten Orten und auch an der Baustelle waren sie da», erzählt Teresa Unterthiner fasziniert von der Baustellensituation.

Forestis

Mehr über den Umbau ist im Magazin HÄUSER MODERNISIEREN zu lesen. Die Ausgabe Nr. 3/2021 lässt sich online bestellen.

Text: Hannah Franziska Krautwald
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 3/2021

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