Musterhaft saniert

Dank guter Wärmedämmung, einer nach Süden ausgerichteten Photovoltaikanlage und einem zentralen Holzspeicherofen benötigt das 1935 erbaute Reihenhaus an der Göblistrasse in Zug heute weniger als halb so viel Energie und deckt diese fast ausschliesslich aus erneuerbaren Ressourcen. Es erhielt deshalb den Sondersolarpreis des Hauseigentümerverbands Schweiz.

Die Photovoltaik-Anlage wurde feinfühlig integriert.
Die Photovoltaik-Anlage wurde feinfühlig integriert.
Die denkmalgeschützte Siedlung vor der Sanierung.
Die denkmalgeschützte Siedlung vor der Sanierung.
Das Gesamtbild der Reihenhäuser blieb erhalten.
Das Gesamtbild der Reihenhäuser blieb erhalten.

Um- und Anbauten bei Reihenhäusern sind eine Herausforderung. Besonders, wenn die Denkmalpflege mitredet. An der Göblistrasse in Zug war dies der Fall, die 1935 erbaute kleine Siedlung von vier Reihenhäusern mit jeweils fünf Wohneinheiten ist im Inventar für schützenswerte Denkmäler aufgeführt.

Das Mittelhaus 29b wurde 1998 von den jetzigen Besitzern erworben und 15 Jahre später umfassend erneuert. Das Treppenhaus wurde in einen Anbau ausgelagert. Dadurch entstand Platz für grosszügigere Räume im Unter-, Erd- und Obergeschoss.

Die Aussenwände erhielten eine 24 cm dicke Wärmedämmung. Das Dach wurde von innen her gedämmt und mit einer neuen Hinterlüftung ausgestattet. Zusammen mit der Dämmung des Kellerbodens von 15 cm und den Dreifach-Isolierverglasungen konnte der Energiebedarf von 24 900 kWh/a vor der Sanierung auf rund 10 200 kWh/a mehr als halbiert werden. Die 5 kW starke Photovoltaikanlage von 29,5 Quadratmetern bedeckt die Südseite des Giebeldaches. Sie erzeugt jährlich 5850 kWh Strom und deckt damit den Strombedarf über das Jahr. Die restliche Wärmeenergie wird vom zentralen Speicherofen mit Warmwasserregister bereitgestellt. Pro Jahr benötigt die Familie etwa zwei Ster Holz. In den Sommermonaten wird das Warmwasser mittels Luftwasserwärmepumpe  erwärmt. Somit deckt das Haus seinen Energiebedarf fast ausschliesslich aus erneuerbaren Energien. Diese Sanierung zeigt exemplarisch auf, dass auch im Rahmen einer energetischen Erneuerung mit dem Einbezug von Solarenergie, das Gesamtbild eines Reihenhauses gewahrt werden kann, dank feinfühliger Anpassung an die benachbarte Bausubstanz.

Text: Christine Vollmer, PD
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 3/2019

Bezugsquellen:

Architektur und Baukunst
Philipp Burri
3007 Bern
www.philippburri.com

Architektur, Planung,
Energieberechnungen und Realisation
Joao M. Torres Nova
NOVA One AG
6300 Zug

Installation PV-Anlage
Solartechnik & Energieoptimierung Pretscher
8873 Amden
Tel. 043 557 35 53
www.solar-energieoptimierung.ch

Heizungstechnik
Zimmerli Apparatebau AG
5745 Safenwil
Tel. 062 723 99 77
www.zim-ag.ch

Artikel teilen
Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen